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Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie) (DGG)
Medikamentöse Therapie nach gefäßchirurgischen Operationen und endovaskulären Interventionen
Die hier vorliegende Leitlinie basiert auf vorhandenen Leitlinien (1-3) sowie einer
systematischen Literaturrecherche (Medline) durch die drei Autoren sowie einem
nachfolgenden Prozess zur Konsensusbildung.
Definitionen: Die verwendeten Definitionen entsprechen den Defintionen der American Heart Associoation [1,2] und der europäischen Gesellschaft für Kardiologie[3]. Es werden darin Evidenz-Niveaus und Empfehlungs-Niveaus definiert: Empfehlungs-Niveaus: I
Es gibt Hinweise und/ oder eine allgemeine Übereinstimmung, die zeigen,
dass eine vorgegebene Prozedur oder Therapie hilfreich, nützlich und effektiv ist (Nutzen >>> Risiko). II
Es gibt widersprüchliche Hinweise und /oder Meinungen zum Nutzen oder der
Die Hinweise/ Meinungen sprechen überwiegend für den Nutzen/ die Effektivität der Prozedur/ Therapie (Nutzen >> Risiko).
Die Hinweise/ Meinungen sprechen überwiegend gegen den Nutzen/ die Effektivität der Prozedur/ Therapie (Nutzen>/= Risiko).
Es gibt Hinweise und/ oder eine allgemeine Übereinstimmung, die zeigen,
dass eine vorgegebene Prozedur oder Therapie nicht hilfreich, nützlich und effektiv ist und das diese in Einzelfällen schädlich sein kann(Risiko> Nutzen). Evidenz-Niveaus: A
Es liegen Daten aus mehreren randomisierten Studien oder Metaanalysen vor.
Es liegen Daten aus einer randomisierten Studie oder nicht randomisierten Studien vor.
Allgemeine Vorbemerkungen: Patienten, die sich vaskulären Eingriffen unterziehen müssen, bedürfen einer optimierten Therapie zur Modifikation oder Elimination kardiovaskulärer Risikofaktoren, um einem weiteren Progress ihrer zumeist arteriosklerotischen Grunderkrankung vorzubeugen (Sekundär-/ Tertiär-Prävention) [1,2]. Für weitere Details verweisen wir auf die Kürze erscheinende interdisziplinäre S3- Leitlinie zur pAVK. I. Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren:
1. Therapie der Hyperlipidämie: Eine Behandlung mit HMGcoA-Reduktase-Inhibitoren (Statinen) ist indiziert (1,2). Der Ziel LDL-Cholesterinspiegel sollte unter 100 mg/ dl (2,58 mmol/l) liegen (Empfehlungs-Niveau I, Evidenz-Niveau B). Bei sehr hohem Risiko von kardiovaskulären Rezidivereignissen kann ein Ziel-LDL-Spiegel von unter 70 mg/dl (1,81 mmol/l) sinnvoll sein (IIa, B). Eine zusätzliche Behandlung mit Fibraten kann bei niedrigem HDL-Cholesterin, normalem LDL-Cholesterin und erhöhten Triglyzeriden erwogen werden (IIa, C). 2. Therapie der Hypertonie Eine antihypertensive Therapie ist zur Einstellung einer Normotonie (< 140/ 90 mmHG im Allgemeinen, < 130/ 80 mmHg bei Diabetikern oder Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz) indiziert, um das Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Herzversagen und kardiovaskulären Todesfällen zu reduzieren (I, A). ß-Blocker sind nicht kontraindiziert bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusserkrankung (I, A). ACE-Hemmer können bei Patienten mit symptomatischer (IIa, B) und asymptomatischer (IIb,C) Erkrankung eingesetzt werden. 3. Therapie des Diabetes mellitus Ziel der antidiabetischen Therapie sollte ein HbA1C-Spiegel von unter 7% sein (IIa, C). 4. Nikotin-Karenz Die Patienten sollten zum Nikotinverzicht angehalten werden. Dabei sollten verständliche Raucher-Entwöhnungs-Maßnahmen wie z.B. verhaltenstherapeutische Maßnahmen und medikamentöse Nikotinersatztherapie angeboten werden (I, B). 5. Beeinflussung des Homozystein-Spiegels Die Effektivität der Therapie mit Folinsäure und Vit B12 zur Reduktion des Homozysteinspiegels ist bei Patienten mit arteriosklerotischer Erkrankung nicht belegt (IIb, C). 6. Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) und orale Antikoagulantien
TAH sind zur Vermeidung von sekundären vaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und vaskulärer Tod effektiv (I,A). Dabei kann ASS in Dosierung von 75-325 mg/ Tag (zumeist 100mg/d) (I,A) oder alternativ Clopidogrel 75 mg/ Tag verwendet werden (I,B). Die Anwendung von oralen Antikoagulantien (Vit-K-Antagonisten) kann zur Tertiärprophylaxe nicht generell empfohlen werden (III, C). II. Allgemeine perioperative Medikation 1.
Während die Gabe von ASS perioperativ nicht unterbrochen werden muss, ist bei Therapie mit Clopidogrel eine präoperatvie Therapiepause (zumindest eine Woche) wegen der erhöhten Blutungsneigung empfehlenswert [4], ggfs. kann auf ASS umgesetzt werden (IIb, B). 2.
Patienten, die sich einem operativen arteriellen Eingriff auf dem Boden einer arteriosklerotischen Grunderkrankung unterziehen müssen, sollten perioperativ (Beginn spätestens eine Woche vor dem Eingriff) ß-Blocker erhalten, um so die Risiken einer perioperativen kardialen Ischämie zu minimieren (IIa, B). Patienten mit absoluten Kontraindikationen zur ß-Blocker-Therapie sind davon ausgenommen[3,5,6]. 3. Statine
Patienten, die sich arteriosklerotischen Grunderkrankung unterziehen müssen, sollten unabhängig vom präoperativen vom jeweiligen Serumcholesterinspiegel perioperativ Startine erhalten, um so die Risiken eines perioperativen kardialen Ereignisses zu minimieren (IIa, B). [7,8] Der Zeitpunkt des Beginns der Medikation sollte so früh wie möglich liegen(zumindest einen Monat vor der OP)
III. Antikoagulation nach gefäßchirurgischen Operationen und endovaskulären Interventionen 1. Supraaortale Äste (Carotis, Subclavia, Truncus brachicheaphilcus, Vertebralis, Armarterien)
Carotis: Endovaskuläre Verfahren In Anlehnung an das Procedere bei der coronaren PTA und Stent-Applikation wird auch nach Carotis-PTA und –Stent eine Therapie mit ASS und Clopidogrel empfohlen(I,C). Während die Clopidogrel-Medikation, die bereits vor der Intervention z.B. am Tag vor dem Eingriff mit einer loading dose von 300 mg begonnen wird, nach 4- 12 Wochen abgesetzt werden kann (I,C) [9], so wird die ASS-Medikation lebenslänglich gegeben. Endovaskuläre Verfahren: Subclavia, Truncus brachiocephalicus, Vertebralis, Armarterien Spezifische Empfehlungen zur peri- und /oder postinterventionellen Therapie nach endovaskulärer Therapie anderer supraaortaler Äste können nicht gegeben werden,
da keine ausreichenden Daten vorliegen. Die dauerhafte Gabe von ASS mit ggfs. kurzfristiger zusätzlicher Gabe von Clopidogrel indiziert (I,C). Carotis: Operative Verfahren Nach Carotis-Endarteriektomie ist die lebenslängliche TAH-Gabe erforderlich, wobei die optimale Dosierung bei ASS nicht durch Studien geklärt werden konnte(I,A)[10]. Für weitere Information sei auf die kommende interdisziplinäre S3-Leitline zum Thema Carotis hingewiesen. Operative Verfahren: Subclavia, Truncus brachiocephalicus, Vertebralis, Armarterien Spezifische Daten und Empfehlungen zur TAH oder Antikoagulaton bei Eingriffen an diesen Arterien gibt es nicht. In Anlehnung an die Therapie an der unteren Extremität sollte jedoch bei Thrombendarteriektomie oder alloplastischem Bypass eine TAH- Gabe erfolgen, nach Venenbypass sollte eine orale Antikoagulation (OAK) mit Kumarinderivaten erwogen werden (IIb, C). Aorta thorakalis / viszeralis: Endovaskuläre Verfahren Nach endovaskulären Operationen an der thorakalen oder viszeralen Aorta gibt es keine spezifischen antikoagulatorischen Massnahmen, die über die lebenslängliche TAH hinaus notwendig sind (I,C). Aorta thorakalis / viszeralis: Operative Verfahren Nach offenen Operationen an der thorakalen oder viszeralen Aorta gibt es keine spezifischen antikoagulatorischen Massnahmen, die über die lebenslängliche TAH hinaus notwendig sind (I,C). Aorta abdominalis, Nierenarterien, ViszeraIarterien, liacalarterien: Endovaskuläre Verfahren Nach endovaskulären Operationen an der infrarenalen Aorta und den Beckenschlagadern gibt es keine spezifischen antikoagulatorischen Massnahmen, die sich über die lebenslängliche TAH hinaus als sinnvoll erwiesen hätten(I,C). Aorta abdominalis, Nierenarterien, ViszeraIarterien, Iliacalarterien: Operative Verfahren Nach offenen Operationen an der infrarenalen Aorta und den Beckenarterien gibt es keine spezifischen antikoagulatorischen Massnahmen, die über die lebenslängliche TAH hinaus notwendig sind (I,C). Infrainguinale Eingriffe: endovaskuläre Verfahren
Nach infrainguinaler PTA mit und ohne Stent ist eine lebenslängliche TAH mit ASS (75-325 mg) indiziert (I, A). In Anlehnung an die Therapie in der Kardiologie wird nach Stent-Applikation kurzfristig (4- 12 Wochen) auch Clopidogrel gegeben(IIb, C)[11]. Ob darüber hinaus andere Antikoagulatien, insbesondere Clopidogrel oder mittelfristig verabreichte NMH zur Vermeidung von Re-Stenosen hilfreich sind, bedarf noch der intensiven Untersuchung[12,13]. Infrainguinale Eingriffe:Operative Verfahren
1. Thrombendarteriektomie (TEA) Nach reiner infrainguinaler TEA besteht lediglich eine Indikation für eine lebenslägnliche TAH (I,C). 2. Infrainguinaler Bypass Es gibt keinen Hinweis, dass die Lage der proximalen oder distalen Anastomose für das postoperative antikoagulatorische Management relevant ist (I, B)[14-16]. Venenbypässe: Nach infrainguinalem Venenbypass ist –solange floride Blutungsneigung oder andere absolute Kontraindikation nicht vorliegen- eine orale Antikoagulation (OAK) mit Vit-K-Antagonisten indiziert, da diese im Vergleich zu Placebo und zur Therapie mit ASS signifikant besser einem Bypassverschluss vorbeugt und die Rate anderer vaskulärer Komplikationen signifikant reduziert (I, A)[14-16]. Die Ziel-INR liegt bei 3,0-4,5. Dieser Vorteil besteht trotz der höheren Rate relevanter Blutungen unter OAK. Unklar ist, ob die Kombination von OAK und TAH bei diesen Patienten in Abwägung von Blutungsneigung und vorteilhafter Effekte auf Bypassoffenheit und Progression der Grundkrankheit im Einzelfall verordnet werden sollte (IIb, B) [17] Alloplastische Bypässe Für alloplastische Bypässe empfiehlt sich eine TAH (I,A)[14-16], Hinweise deuten an, dass bei Kunststoffbypässen mit dünnem Lumen(6 mm) eine Kombination von TAH und OAK zwar einen günstigen Einfluss auf die Offenheitsrate hat, diese jedoch zu einer zu einer erhöhten Rate relevanter Blutungen und damit einer erhöhten Mortalität führt [17]. Die Indikation zu einer Kombinationstherapie von TAH und OAK sollte daher eine Einzelfallentscheidung bleiben, bei der das Risiko eines Reverschlusses mit dem allgemeinen Blutungsrisiko abgewogen werden muss.
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Verfahren zur Konsensbildung:
Herausgegeben vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie- Verantwortlich für die Erstellung: H. Böhner (Neuss), K. Balzer (Düsseldorf), T. Nowak (Krefeld) Teilnehmer: Prof. K. Balzer (Mülheim), Dr. K. Balzer (Düsseldorf), Prof. D. Böckler (Heidelberg), Dr. H. Böhner (Neuss), Univ.-Prof. J. Brunkwall (Köln), Prof. Th. Bürger (Kassel), Prof. S. Debus (Hamburg), Univ-Prof. H.H. Eckstein (München), Dr. I. Flessenkämper (Berlin), Dr. A. Florek (Dresden), Dr. G. Hennig (Leipzig), Prof. Dr. Th. Hupp (Stuttgart), Prof. H. Imig (Berlin), Prof. W. Lang (Erlangen), Dr. G.H. Langkau (Bocholt), Prof. B. Luther (Krefeld), Dr. V. Mickley (Rastatt), Th. Noppeney (Nürnberg), Dr. T. Nowak (Krefeld), Dr. S. Schulte (Köln), Prof. M. Zegelman (Frankfurt) Erstellungsdatum: Letzte Überarbeitung: 07. Mai 2008
Verabschiedung durch den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie
Nächste Überprüfung geplant: September 2010 Erklärung der Interessenkonflikte
Es existieren keine finanziellen oder sonstige Beziehungen mit möglicherweise an den Leitlinieninhalten interessierten Dritten. Die Gruppe war redaktionell unabhängig, Reisekosten wurden aus Mitteln der Fachgesellschaften oder selbst finanziert, die Experten waren ehrenamtlich tätig.
Pane al pane.vino al vino. “Non sarà quella là la baita?” chiedo preoccupata all’idea di camminare finlassù, lassù tra i pini sfavillanti di stille aggrappate ai verdi aghi edilluminati da un timido raggio di sole. “No, non preoccuparti siamoarrivati”. “Per fortuna” penso che quelle parole siano incoraggianti. Ilcane pastore avvisa, con il suo abbaiare lento e calmo, il Mario