der Leberzellen auf: In Zone l finden vor allem Glykolyse und
Harnstoffzyklus statt, während Glukoneogenese, Arzneimittel-metabolismus und Glutamin-Synthetaseaktivität überwiegend inZone 3 erfolgen. Protein- und Fettstoffwechsel finden im gesam-
Die Leber ist das größte parenchymatöse Organ des Körpers, ihr
ten Azinus statt. Die Leberzellen befinden sich in engem Kontakt
Gewicht macht bei adulten Tieren etwa 3%, bei jungen Tieren ca.
mit den Sinusoidzellen (Endothelzellen und Kupffersche-
5% des Gesamtkörpergewichts aus. Kein Organ im Körper weist
Sternzellen) und werden von diesen durch den Disse’schen
mehr biochemische Funktionen auf als die Leber (ca. 1000 -1500
Raum getrennt. Damit bildet die Leber mit ihrem extensiven reti-
metabolische Funktionen). Die stark gelappte Leber von Hund
kuloendothelialen System eine wichtige Barriere zwischen dem
und Katze liegt nahezu vollständig im intrathorakalen, rippenge-
Blut aus dem Gastrointestinaltrakt, das viele Toxine und Anti-
schützten Teil der Bauchhöhle. Daher lässt sie sich nur bei einer
gene enthält, und dem übrigen Körper. Eine weitere wichtige
ausgeprägten Vergrößerung (Hepatomegalie) palpieren - bei
Funktion der Leber ist die Entgiftung und Ausscheidung zahlrei-
der Katze eher als beim Hund. Durch das Zwerchfell ist die Leber
cher endogener (z.B. Ammoniak, Bilirubin und Steroide) und exo-
kranial von den Lungen getrennt, an die konkave Eingeweide-
gener (z.B. Schwermetalle und Antibiotika) Verbindungen. Nach
fläche grenzen Magen, Duodenum, die rechte Niere und das
Phase-1-Reaktionen über das Cytochrom P450-Oxidase-System
Pankreas. Die tiefen Einschnürungen zwischen den Leberlappen,
und Phase-2-Konjugation (z.B. mit Glukuronsäure, Sulfat und
die bis zum Hilus reichen, erlauben der Leber den Bewegungen
Glutathion) werden viele dieser Substanzen über die Galle aus-
des Zwerchfells flexibel zu folgen. Die Gallenblase liegt etwas
geschieden. Galle wird in erster Linie in Zone l der Azini gebildet
rechts der Medianen, zwischen dem Lobus quadratus und dem
und in die Gallenkanälchen (die von angrenzenden Leberzellen
rechten medialen Leberlappen. Bei der Katze kommt es gele-
gebildet werden) sezerniert. Der Gallenfluss läuft in Richtung
gentlich zu einer vollständigen oder unvollständigen Verdop-
Ductuli biliferi und damit gegen den Blutfluss. Die Galle wird in
pelung der Gallenblase. Der aus der Gallenblase abgehende
die Gallenblase transportiert und dort konzentriert und gespei-
Ductus cysticus nimmt die Ductus hepatici auf und mündet da-
chert. Die Freisetzung in das Duodenum wird durch Cholecysto-
nach als Ductus choledochus ca. 3-6 cm vom Pylorus entfernt im
kinin stimuliert. Die Leber spielt eine entscheidende Rolle für die
Duodenum (Vatersche Papille). Bei der Katze verbindet sich der
metabolische Homöostase und die Speicherung zahlreicher
Ductus choledochus mit dem Ductus pancreaticus auf Höhe der
Substanzen (z.B. Spurenelemente, Vitamine und Glykogen). Sie
Papille, wohingegen beim Hund getrennte Ausgänge vorliegen.
kontrolliert in erster Linie den Kohlenhydrat-, Protein- und Fett-
Die Blutversorgung der Leber (ca. 20-25% des Herzminutenvolu-
stoffwechsel. Die Leber produziert viele der Proteine im Blut (z.B.
mens) erfolgt zu 60-70% über die Pfortader (Vena portae) und zu
Albumin, Akute-Phase-Reaktanten und Gerinnungsfaktoren). Bei
30-40% über die Leberarterie (Arteria hepatica). Das Verhältnis
Anämie kann die Leber ihre hämatopoetische Aktivität wiederer-
zwischen portaler und arterieller Blutversorgung ist dynamisch
langen. Damit spielt die Leber eine wichtige Rolle für den
und hängt z.B. von der Nahrungsaufnahme ab.
Abwehrmechanismus des Körpers (immunologische Barriere,Entgiftung zahlreicher toxischer Substanzen) und die metaboli-
Die Leber besteht zu 60% aus Leberzellen (Hepatozyten), die
sche Homöostase. Sie hat eine ungeheure Reservekapazität, so
radial um die terminalen Lebervenen herum in Platten angeord-
dass Störungen der Leberfunktion erst nach erheblichem Verlust
net sind. Hierdurch werden die kleinsten anatomischen Einhei-
von Leberzellmasse manifest werden. Die Leber hat ebenfalls
ten der Leber, die klassischen Leberläppchen, gebildet. Rappa-
die Fähigkeit, sich nach Verlust von Leberzellen zu regenerieren.
port definiert die funktionelle oder vaskuläre Einheit als Leber-
Dieser Vorgang wird durch Wachstumsfaktoren, z.B. Insulin,
azinus. Bei diesem Konzept sind Parenchymzellen in konzentri-
Glukagon und Leberzell-Wachstumsfaktor, reguliert. Bei einer
schen Zonen um terminale afferente Gefäße herum angeordnet.
Dysfunktion der Leber kann es sich um eine Primärerkrankung
Von Zone l (periportal) bis Zone 3 (perizentral) nehmen Sauer-
handeln, jedoch ist die Leber häufig sekundär von Störungen an
stoffspannung und Nährstoffkonzentration kontinuierlich ab. Die
anderen Stellen des Organismus betroffen, weil sie an vielen
verschiedenen Azinus-Zonen weisen eine heterogene Funktion
Stoffwechsel- und Entgiftungsprozessen beteiligt ist.
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
Hepatobiliäre Erkrankungen kommen bei Kleintieren häufig vor
Die klinische Diagnose von Lebererkrankungen kann mitunter
(ca. 3% aller Erkrankungen). Klinische Symptome im Zusammen-
unbefriedigend sein. Oft helfen hier Laboruntersuchungen weiter.
hang mit Lebererkrankungen sind jedoch oft unspezifisch oder
Eine Vielzahl von Tests, die eine Aussage über die Leberfunktion
fehlen vollständig, und eine klinische Untersuchung gibt nur sehr
und -struktur zulassen, existiert. Eine sorgfältige Auswahl dieser
wenige Hinweise. Die Leber besitzt die einzigartige Fähigkeit,
Untersuchungsmöglichkeiten und das Wissen über deren
ihre spezifischen Funktionen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig
Auswertung (korrekte Interpretation: Wann ist eine Erhöhung
das Lebergewebe zu reparieren und zu regenerieren. Hierdurch
der ALT signifikant?) erlauben es zu beurteilen, ob eine Leber-
werden die proliferierenden Leberzellen beansprucht. Bis zu 70-
erkrankung vorliegt und ob eine Leberbiopsie notwendig ist.
80% der Leberzellen können beschädigt sein, bis deutliche klini-sche Symptome auftreten. Daher werden Lebererkrankungen
häufig übersehen, so dass der Patient sich entweder ohne Be-
Obgleich es beim Hund (anders als bei der Katze) selten vor-
handlung bzw. trotz symptomatischer Behandlung erholt oder
kommt, dass bei einer Lebererkrankung Laborparameter im Re-
dass ohne ersichtlichen Grund eine Verschlechterung eintritt.
ferenzbereich auftreten, geben die Bestimmungen der Leber-
Extrahepatische Erkrankungen können die gleichen klinisch-
Enzymaktivitäten und die Leberfunktionstests keinen Hinweis auf
pathologischen Anomalien in Bezug auf Zustand und Funktion
die zugrunde liegenden pathologischen Veränderungen (ALT
der Leber sowie die gleichen Befunde bei einer Leberbiopsie
kann bei nicht primären Lebererkrankungen - wie zum Beispiel
aufweisen wie primäre hepatobiliäre Erkrankungen. Dies hängt
der Rechtsherzinsuffizienz - ebenfalls erhöht sein).
damit zusammen, dass die Leber für die normale Funktion vielerOrgansysteme eine wichtige Rolle spielt, und dass sie aufgrund
Es sei an dieser Stelle nochmals betont, dass zwischen dem kli-
ihrer anatomischen Nähe - bzw. über die Pfortader direkt - mit
nischen Laborbefund und dem pathologischen Geschehen in der
vielen anderen Organen verbunden ist. In den meisten Fällen
Leber oft nur eine lockere Korrelation besteht. Der Kliniker darf
verschwinden die hepatobiliären Folgeerscheinungen bei einer
sich nicht der Illusion hingeben, dass mittels alleiniger Labor-
angemessenen Behandlung der Primärerkrankung, und es liegen
diagnostik eine Lebererkrankung diagnostiziert werden kann.
keine weiteren Anzeichen einer persistierenden hepatischen
Zusätzliche Hilfsmittel wie Röntgen, Ultraschall, Biopsien u.a.
sollten - wo immer möglich - in Betracht gezogen werden.
Tabelle 1: klinische Symptome bei Lebererkrankungen
Lebertests können aufgrund nachstehender Mechanismen eingeteilt werden:
1. Viele pathologische Prozesse gehen mit einer Störung
der Membranpermeabilität einher. Enzyme, die hauptsächlich
intrazellulär in den Hepatozyten vorkommen, können so ins
Blutplasma übertreten und dort gemessen werden. Dabei
kann differenziert werden zwischen Enzymen, welche bereits
bei geringfügigen Membranschäden aufzutreten vermögen,
und Enzymen, die erst bei eigentlicher Leberzellnekrose
2. Aus dem Abbau von Hämoglobin stammende Pigmente
Klinische Symptome bei Hepatoenzephalem Syndrom:
3. Bei verschiedenen, meist schweren und chronischen
Ruhelosigkeit, Vorwärtsdrängen, Manegebewegungen,
Lebererkrankungen ist die Synthese einzelner Proteine
verändertes Verhalten (Hysterie, Ängstlichkeit), Kopfpressen,
vermindert. Durch Messung von Albumin, Fibrinogen
Orientierungslosigkeit, an der Wand entlang gehen,
und anderen Proteinen kann die Proteinsyntheseleistung
retardiertes Wachstum, Salivation, Medikamenten-unverträglichkeit (langsames Erwachen aus Narkose)
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
Die Messung von Enzymaktivitäten im Plasma oder Serum (die in
abzuklären, werden die Enzyme im Plasma/Serum gesucht, die
der Regel - nicht völlig korrekt - auch als "Leberenzyme" be-
möglichst nur bei Lebererkrankungen in höheren Konzentratio-
zeichnet werden) beruht auf der Annahme, dass bei Verände-
nen auftreten. In den nachfolgenden Tabellen sind die haupt-
rungen in der Leber oder den Gallengängen Enzyme freigesetzt
sächlich verwendeten Leberenzyme und das zur Enzymdiagnos-
werden und in die Blutbahn gelangen. Um Lebererkrankungen
tik zu entnehmende Probenmaterial zusammengestellt.
Tabelle 3: benötigtes Probenmaterial für Enzymdiagnostik bei Lebererkrankungen
Tabelle 4: Enzymdiagnostik bei Lebererkrankungen
Enzyme, die aus geschädigten Leberzellen ins Blutplasma treten
kein Suchenzym, v.a. bei Leberzellnekrosen erhöht
Enzyme, die bei Cholestase vermehrt ins Plasma übertreten
auch erhöht bei Wachstum und Störungen des Knochens
Die wichtigsten Enzyme bei Hunden und Katzen werden nachfolgend diskutiert.
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
dem der ALT-Aktivität. Erhöhte AST-Aktivitäten können demzufol-
ge auf Hepatopathien, Myokardiopathien sowie Skelettmuskel-
Merke: keine Organspezifität! Die AST ist zwar nicht leberspezi-fisch, gilt jedoch als nützlicher Parameter, weil sie in erster Linie
in den Mitochondrien vorkommt und damit nur bei Zelltod freige-
Bei Hund und Katze kommt die ALT v.a. im Zytoplasma der He-
setzt wird. Wenn außer ALT auch AST erhöht ist, weist dies auf
patozyten in sehr hoher Konzentration vor. Sie gilt bei diesen
eine schwerere Zellschädigung hin als eine alleinige Erhöhung
Spezies als leberspezifisch, da sie bereits bei geringgradiger
Leberzellschädigung erhöht ist (die Höhe ist direkt proportionalzur Anzahl der geschädigten Zellen); damit ist sie ein guterParameter für Untersuchungen zum Nachweis von Leber-
Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) (EC: 1.1.1.27.)
Im Allgemeinen wird erst ein Anstieg um das 2-3fache des obe-
ren Referenzbereiches als signifikant angesehen. Erhöhte ALT-
Die GLDH kommt v.a. in den Mitochondrien der Leber vor (gilt
Aktivitäten bei Hunden und Katzen findet man bei akuten und
beim Hund als leberspezifisch!), ihre Serum-Halbwertszeit
chronischen Leberentzündungen, Leberzelldegenerationen und
beträgt beim Hund ca. 18 h. Innerhalb des Leberläppchens befin-
- nekrosen, Stauungslebern; aber auch bei extra-hepatischen
det sich die höchste Aktivität im zentrilobulären Bereich. Die
Erkrankungen, wie z.B. entzündlichen Magen-Darm-Erkrankun-
GLDH ist besonders bei Leberzellnekrosen, aber auch bei akuten
gen, Herzinsuffizienz und hämolytischer Anämie (bis zu 5fach).
und zum Teil chronischen Hepatitiden erhöht. Bei Vergiftungen
Die ALT kann bei Tieren unter antikonvulsiver und Glukokorti-
mit lebertoxischen Substanzen sowie bei akuter Rechtsherz-
koid- Therapie infolge Cholestase ebenfalls erhöht sein.
insuffizienz kann es ebenfalls zur Erhöhung der GLDH-Konzen-tration kommen. Die GLDH reagiert außerordentlich empfindlich.
Beim Hund steigt die ALT i.d.R. erst 24 Stunden nach Eintritt der
Vorübergehende Erhöhungen bis 15 U/l sind offensichtlich nicht
Membranschädigung an. Die Serum-Halbwertszeit (HWZ) be-
von besonderem pathologischem Wert. Höhere Werte, die das
trägt beim Hund ca. 40 h, bei der Katze lediglich 3,5 h. Spitzen-
Dreifache des oberen Referenzbereiches überschreiten, deuten
werte bei Leberschädigung können nach ca. 3 Tagen auftreten.
jedoch auf eine schwere Lebererkrankung mit Zellnekrose hin.
Normalbereiche werden im Heilungsprozess nach etwa 1 bis 3Wochen wieder erreicht. Ein fortwährend hoher Wert weist auf
Alkalische Phosphatase (AP) (EC: 3.1.3.1.)
eine bestehende, kontinuierliche Leberzellschädigung hin.
Merke: Die Höhe der ALT ist ein Maß für die Zahl der Hepato-
zyten mit Membranschädigung und erlaubt keine Aussage über
Bei der AP handelt es sich nicht um ein einheitliches Enzym, son-
das Ausmaß der Schädigung der Zellen. Ferner ist die ALT kein
dern um eine Gruppe von Isoenzymen, die in den Epithelien des
Gallengangs, im Knochen (Osteoblasten), im Dünndarm (Darm-mukosa), der Niere (renale Tubuli) sowie der Plazenta vorkom-men. Die HWZ der intestinalen, renalen und plazentären AP ist
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) =
so kurz (2-6 min), dass Serumerhöhungen selten auf Erkrankun-
Aspartat-Aminotransferase (AST oder ASAT)
gen dieser Organe hinweisen. Die HWZ der AP aus Leber und
Knochen beträgt beim Hund ca. 70 h; daher ist eine Erhöhung derAP-Aktivität im Plasma auf eine Zellschädigung im Knochen, in
der Leber oder im biliären Epithel zurückzuführen. Beim Hund ist
Die AST kommt in unterschiedlichen Konzentrationen im Zyto-
die AP bei Störungen des Gallenabflusses (intra- und/oder post-
plasma und in den Mitochondrien der Leber sowie zahlreichen
hepatische Cholestase) und bei Krankheiten, die mit erhöhter
anderen Organen vor. Bei Hund und Katze findet man die höch-
Osteoblastenaktivität verbunden sind (v.a. im juvenilen Organis-
sten Konzentrationen im Herz, in der Leber und in der Skelett-
mus und bei destruktiven Knochenerkrankungen), erhöht. Eine
muskulatur. Zusammen mit der ALT erlaubt sie bei Hund und
Cholestase führt zu einer erhöhten Synthese und Übertritt von
Katze eine Beurteilung der Schwere der Leberschädigung. Die
AP aus dem Gallengangsystem in das Plasma. Eine extrahepati-
Serum-Halbwertszeit beträgt beim Hund ca. 12 h, bei der Katze
sche Cholestase führt normalerweise zu einer sehr hohen AP im
lediglich 1,5 h. Bei Katzen ist die AST sensitiver hinsichtlich Le-
Plasma. Die AP kann jedoch auch durch andere Faktoren (z.B.
bererkrankungen als beim Hund, der Verlauf ist oftmals parallel
bei einigen Karzinomen und Mammatumoren sowie bei Tieren
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
unter antikonvulsiver Therapie (nur Hunde)) erhöht sein. Nach
beobachtet als die Erhöhung anderer leberspezifischer Enzyme.
Glukokortikoiden (endogene und exogene) kommt es beim Hund
Auch bei chronischen Hepatitiden und toxischen Leberstörun-
(nicht bei der Katze) zur Enzym-Induktion (hitzestabile AP; AP-65
gen findet man oft erhöhte GGT-Werte.
bei 2 min), auch wenn keine Störungen des Gallengangsepithelsvorliegen. Daneben kommt es zur Erhöhung der AP bei schwe-
Bei der Katze ist die GGT sensitiver als die AP (diese aber spezi-
ren Leberintoxikationen, Hyperthyreosen und bei Gravidität.
fischer; oft paralleler Verlauf der GGT mit der AP). Bei dieserSpezies gilt eine Erhöhung der GGT-Aktivität um das zweifache
Beim Hund sind AP-Erhöhungen um mehr als das 4fache des
des oberen Referenzbereiches als spezifisch für Cholestase.
oberen Referenzbereiches als spezifisch für Cholestasen odersteroidbedingte AP-Erhöhungen anzusehen. Meist gehen ste-roidbedingte Erhöhungen mit einer gleichzeitigen Lymphopenie
einher (Lymphozyten mitbeurteilen). Sind erhöhte AP-Werte von
erhöhter Bilirubinausscheidung im Urin begleitet, ist dies eben-
Bilirubin wird als zunächst wasserunlösliches Abbauprodukt des
falls ein starker Hinweis für eine Cholestase.
Hämoglobins an Albumin gebunden und in die Leber transpor-tiert (= primäres Bilirubin). Dort wird es mit Glukuronsäure zu an-
Bei der Katze ist die AP diagnostisch kaum verwendbar, da sie
deren Zuckern konjugiert und damit in eine wasserlösliche Form
rasch über die Nieren ausgeschieden wird. Die Plasma-Halb-
gebracht (= sekundäres Bilirubin). Nach Ausscheidung durch
wertszeit liegt bei der Katze bei ca. 6 h; des Weiteren findet man
die Galle wird Bilirubin von den Darmbakterien zu Urobilinogen
bei dieser Spezies nur eine geringere hepatozelluläre Konzen-
umgewandelt. Dieses wird zum Teil mit dem Kot eliminiert, zum
tration (weniger AP pro Gramm Lebergewebe).
Teil aber auch aus dem Darm reabsorbiert und nun entwedererneut der Leber zugeführt oder mit dem Urin ausgeschieden.
Ein Anstieg der AP-Aktivität ist das Ergebnis einer vermehrten
Tabelle 5: Eigenschaften von primärem und
Synthese als Folge einer intrahepatischen oder extrahepati-
schen Cholestase und nicht aufgrund einer Membranschädi-gung wie bei ALT/AST (Hund: Enzyminduktion).
primäres Bilirubin (I) sekundäres Bilirubin (II)
Geringgradige Erhöhungen der AP-Aktivität bei der Katze sind
von diagnostischer Bedeutung. Ihre Aktivität ist im Plasma nur
bei sehr schweren hepatobiliären Erkrankungen erhöht.
Transpeptidase (γ-GT oder GGT) (EC: 2.3.2.2.)
Die GGT kommt als membrangebundenes Enzym hauptsächlich
Beim Hund (v.a. bei männlichen Tieren) ist die resorptive
in der Leber, Niere, im Pankreas, in der Milz und im Dünndarm
Schwelle für Bilirubin niedrig. Sie besitzen ebenfalls ein renales
vor. Ähnlich wie bei der AP findet man eine Erhöhung bei
Enzymsystem, das in begrenztem Ausmass Bilirubin synthetisie-
Störungen des Gallenabflusssystems (i.d.R. führen dieselben
ren und konjugieren kann. Eine milde Bilirubinurie (bis 2+) kann
Erkrankungen, die eine AP-Erhöhung nach sich ziehen, zu einer
bei Hunden mit einem spezifischen Uringewicht von >1.025 als
Erhöhung der GGT: Cholestase, Glukokortikoide). Erkrankungen
normal angesehen werden. Sie zeigt sich ebenfalls bei Hunger
von Niere, Pankreas und Milz führen kaum zu Erhöhungen.
und Fieber; eine milde Bilirubinämie und -urie liegt auch bei
Ebenfalls findet man keine Erhöhung bei vermehrter Osteo-
Sepsis vor. Aufgrund der niedrigen Nierenschwelle zeigt sich
blastenaktivität oder antikonvulsiver Therapie. Beim Hund ist
eine Bilirubinurie vor einem Ikterus.
GGT geeignet, erhöhte AP-Werte differentialdiagnostisch abzu-
Bei der Katze muss nach Osborne et al. (Comp. Cont. Educ. Pract.
klären: Ist die GGT ebenfalls erhöht, so deutet dies auf eine Cho-
Vet. 2, 897, 1980) beim Nachweis von Bilirubin im Katzenurin eine
lestase hin (AP beim Hund sensitiver als GGT bei Cholestase).
Leberstörung in Betracht gezogen werden. Bei der Katze findet
Eine hohe Transaminaseaktivität bei gleichzeitig erhöhter GGT
in der Niere keine Konjugation statt.
und AP ist hinweisend für eine intrahepatische Cholestase. Sindjedoch die Transaminasen-Aktivitäten normal und GGT und AP
erhöht, so ist dies mit einer posthepatischen Cholestase verein-
Merke: Bilirubin wird durch Licht abgebaut, deshalb können
bar. Nach akuter Hepatitis werden erhöhte GGT-Werte länger
Proben nicht gelagert werden. Bilirubin ist innerhalb von 4 Stun-
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
den, bzw. innerhalb von 8 Stunden (wenn im Dunkeln aufbe-
enterohepatischen Kreislaufes ist die Grundlage für die Ver-
wahrt), zu untersuchen. Wird die Probe sofort nach der Entnah-
wendung der Gallensäuren bei der Beurteilung der Leberfunktion
me gekühlt und unter Lichtabschluss gelagert, so ist die Analyse
und der Integrität des enterohepatischen Kreislaufes.
Prähepatisch: Bei übermäßiger Hämolyse kann es in der Leber zueiner Überlastung der Konjugationskapazität kommen, wodurch
Beim nüchternen, lebergesunden Hund beträgt die Konzentration
die Konzentration von primären Bilirubin ansteigt. Zum klinisch
der Blutgallensäuren weniger als 10 µmol/l, bei der Katze weni-
manifesten Ikterus kommt es bei Hund und Katze bei Bilirubin-
ger als 8 µmol/l. Gallensäuren-Konzentrationen über 30 µmol/l
werten im Bereich von 1-2 mg/dl und mehr.
beim Hund und über 20 µmol/l bei der Katze sind 100% spezifisch
Hepatische Ursache: Zu einem Rückstau von Bilirubin im Plasma
für Lebererkrankungen; zwei Stunden nach einer fettreichen
kann es auch dann kommen, wenn bei normalem Blutabbau die
Mahlzeit steigen die Konzentrationen um den Faktor 2 an. Diese
Hepatozyten geschädigt sind. In diesem Fall kann der Konju-
Tatsache kann für einen Funktionstest genutzt werden: Vor und
gationsmechanismus und/oder der Abtransport von konjugiertem
nach der Applikation von 100 g Hackfleisch und 10 ml Olivenöl
Bilirubin in die Canaliculi gestört sein.
pro 10 kg Hund wird die Gallensäuren-Konzentration bestimmt.
Posthepatische Ursache: Bei einer Blockierung des Gallenab-
Ein Postprandialwert (2 bis 4 Stunden nach der Mahlzeit) von
flusses kann es zum Rückstau von konjugiertem Bilirubin kom-
über 50 µmol/l ist ein Hinweis für eine gestörte Leberfunktion.
men. Dadurch kann sekundär die Leberfunktion gestört werden,
Gelegentlich findet man bei Patienten mit Lebererkrankungen
wodurch es zu einer kombinierten Erhöhung von direktem und
normale Gallensäure-Konzentrationen, v.a. bei Patienten mit
indirektem Bilirubin kommen kann. Einen Verschlussikterus be-
Lebertumoren. Der Grad des Gallensäurenanstiegs spiegelt nur
obachtet man beim Haustier eher selten.
ungefähr den Schweregrad der hepatobiliären Störung wider;des Weiteren erlaubt er keine Aussage über die Reversibilität,
Merke: Aufgrund veränderter Konzentrationen des primären
die Art der Schädigung und die Prognose.
oder sekundären Bilirubins kann in der Regel kein 100%-iger
Gallensäuren werden in der Regel durch die Gabe von Gluko-
Rückschluss auf das Vorliegen eines prä-, intra- oder posthepti-
kortikoiden (Steroiden) nicht beeinflusst, ein Anstieg kann je-
doch sekundär aufgrund der veränderten Leberarchitektur erfol-gen (Glykogenspeicherung). Dies ist manchmal hilfreich bei derBeurteilung, ob eine Erhöhung der AP aufgrund einer Leber-
erkrankung oder eines Hyperadrenokortizismus erfolgt.
Die Bestimmung der Gallensäuren-Konzentration bei Hund und
Bei der Proteinverdauung entsteht im Darm durch Desaminie-
Katze stellt sowohl ein sensitives als auch spezifisches Mittel bei
rung von Aminosäuren Ammoniak. Dieser gelangt via Portalblut
der Beurteilung der Leberfunktion dar. Sie sollte v.a. dann heran-
in die Leber, wo er in Harnstoff eingebaut wird (Hauptweg für die
gezogen werden, wenn aufgrund anderer Ergebnisse (Routine-
Umwandlung von intestinalem Ammoniak in Harnstoff).
Labor) eine Lebererkrankung nicht ausgeschlossen werdenkann. Eine Bestimmung der Gallensäuren muss nicht durchge-
Material: Na2-EDTA-Plasma, Heparin-Plasma
führt werden, wenn der Patient einen Ikterus ohne Anämie auf-
Kein Serum (bei Gerinnung wird Ammoniak frei), kein Ammo-
weist, oder wenn aufgrund des Routine-Labors eine Leberer-
niumheparinat verwenden (am besten Vacutainer-Röhrchen,
sofort verschließen und gekühlt (0-4°C) dem Labor zukommen
Gallensäuren sind als Screening-Test bei der Hepatoenzephalo-
pathie (außer beim Malteser) anzusehen. Der Vorteil gegenüberder Ammoniak-Bestimmung liegt in der Handhabung und Pro-
Bei schweren Leberfunktionsstörungen (z.B. Shunt, Zirrhose)
Gallensäuren werden in der Leber aus Cholesterin gebildet und
kann die Leber Ammoniak nicht mehr zu Harnstoff synthetisieren;
via Galle in den Darm sezerniert (Hauptfunktion: Fett-Emulsifika-
als Folge findet man in Relation zum Kreatinin erniedrigte Harn-
tion, -verdauung und -absorbtion). Ein Teil der Gallensäuren wird
stoffspiegel sowie einen Anstieg des Blutammoniaks. Ammoniak
mit dem Kot ausgeschieden, ein anderer Teil wird im Ileum reab-
und andere Proteinmetaboliten (aromatische Aminosäuren), die
sorbiert und erneut der Leber zugeführt.
dem Lebermetabolismus entgleiten, können die Funktion des
Die enterohepatische Gallensäuren-Zirkulation ist sehr effizient
ZNS beeinträchtigen (Hepatoenzephales Syndrom). Bei Hund
(über 90%). Ca. 2-5% des zirkulierenden Gallensäuren-Pools
und Katze sind Blutammoniakwerte bis zu 60 µmol/l als normal zu
gehen jeden Tag über die Faezes verloren. Die Effektivität des
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
es zu einer verminderten Synthese einiger Proteinfraktionen,
darunter Albumin und Gerinnungsfaktoren, kommen.
Die Durchführung eines Ammonium-Toleranztests wird bei
Die Albuminkonzentration wird am einfachsten mittels Bromkre-
Verdacht auf Leberfunktionsstörungen mit gelegentlicher Enze-
solgrün-Methode bestimmt. Alternativ kann der Anteil des Albu-
phalopathie und normalen Blutammoniakwerten sowie zur Ab-
mins direkt aus dem Densitogramm der Serumelektrophorese
klärung eines persistierenden Shunts empfohlen.
abgelesen werden. Die diagnostische Aussagekraft der Albu-minkonzentration ist aber nicht sehr groß, da es erst sehr spät im
Anschluss an eine Leberstörung zu einer verminderten
Entnahme einer Nüchternprobe (Hund oder Katze sollte mind. 12
Syntheseleistung kommt (Hund: Halbwertszeit 10-12 Tage). Erst
ein Verlust von ca. 70-80% der normalen Leberfunktion führt zu
Pro kg KGW 100 mg NH4Cl in 20-50 ml Wasser gelöst per Magen-
einer Hypalbuminämie. Hypalbuminämien treten am häufigsten
sonde verabreichen (oder als Gel-Kapseln).
bei zirrhotischen Veränderungen, portosystemischen Enzepha-
30 Minuten nach Eingabe zweite Blutprobe entnehmen.
lopathien und schwerer, diffuser Leberzellnekrose auf. Die Hypo-albuminämie erreicht jedoch fast nie die Ödemgrenze (ca. 15 g/l).
Albuminkonzentrationen können aber auch bei Magen-Darm-
Bei normaler Leberfunktion sollte der Nüchternwert nicht über
Trakt- und Nierenerkrankungen, Verbrennungen, verringerter
60 µmol/l liegen, der 30-Minuten-Ammoniakgehalt 110 µmol/l
Proteinaufnahme und Körperhöhlenergüssen (Sequestration)
nicht übersteigen (Coles, Veterinary Clinical Pathology).
vermindert sein. Erhöhte Serum-Globulinkonzentrationen treten bei entzündli-
Alternative Applikationsmethode im Rahmen der Shunt-
chen Lebererkrankungen oder bei Beeinträchtigung des retiku-
loendothelialen Systems auf. Verminderte Globulinkonzentratio-
2 ml einer 5% NH4Cl-Lösung/kg Körpergewicht tief rektal
nen findet man bei portosystemischer Enzephalopathie, da eine
(10-20 cm, abh. von der Patientengröße) mittels eines weichen
große Anzahl der Globuline in der Leber synthetisiert werden.
Bei länger andauernden, hochgradigen Leberstörungen kann eseinerseits zu einer verminderten Synthese von Blutgerinnungs-
Blutprobenentnahme: 0 sowie nach 20 und 40 Minuten
faktoren, anderseits zu einer verminderten Ausscheidung von
Galle in den Darm kommen. Bei letzterem wird Vitamin K vermin-
Tiere mit Leberfunktionsstörungen (aber ohne portosystemischen
dert aufgenommen, weshalb es zu einer geringeren Synthese
Shunt) zeigen keine Erhöhung der Ammoniak-Konzentration im
von Prothrombin kommt. In einigen Fällen ist die Fibrinogen-
Plasma; bei Tieren mit Shunt kommt es mindestens zu einer
konzentration aufgrund einer reduzierten Produktion ebenfalls
erniedrigt (eine sehr geringe Fibrinogenkonzentration ist norma-lerweise die Folge einer Verbrauchskoagulopathie). In beiden
Merke: Wenn der Basalwert bereits stark erhöht ist, sollte ein
Fällen ist die Blutgerinnung verzögert, wodurch sich gerade bei
Ammoniak-Toleranztest nicht durchgeführt werden (Hepatoen-
eventuell durchzuführenden Leberbiopsien eine gewisse Ge-
zephales Syndrom). Falls unbedingt erforderlich, dann die rekta-
fährdung durch die unzureichende Blutstillung ergeben kann. Im
Gegensatz zur Humanmedizin spielt in der Veterinärmedizin dieBestimmung von Gerinnungsfaktoren im Zusammenhang mit der
Diagnostik von Leberstörungen eine sehr untergeordnete Rolle.
CholesterinNiedrige Cholesterin-Konzentrationen können bei Tieren mit kon-genitalen oder erworbenen portosystemischen Shunts und ful-minantem Leberversagen auftreten. Erhöhte Werte bei einemTier mit Ikterus weisen - v.a. bei der Katze - auf eine Gallen-gangsobstruktion hin. Jedoch sind erhöhte Werte auch beiNicht-Lebererkrankungen, wie Pankreatitis, Diabetes mellitus,Hyper-adrenokortizismus und Hypothyreose (Hund) sowie beigesunden Tieren (v.a. Katze) zu finden.
PlasmaproteineDie Plasmaproteine werden mit Ausnahme der Immunoglobulinevor allem in der Leber synthetisiert (Albumin wird ausschließlichin der Leber synthetisiert). Bei schweren Leberstörungen kann
Vet.Med.Labor/Leberdiagnostik bei Hund und Katze
Die Hauptindikationen für eine Ultraschalluntersuchung
Übersichtsaufnahmen können hilfreich sein bei der Beurteilung,
ob die Leber vergrößert (Hepatomegalie) oder verkleinert (Zirr-
hose, portosystemischer Shunt) ist, oder ob eine Asymmetrie der
Leberlappengröße vorliegt (Neoplasien). Bei einer verkleinerten
- unspezifische gastrointestinale Symptome, Abmagerung
Leber kommt es zu einer Verlagerung der Magenachse nach kra-
nial sowie zu einer Kranial-Verlagerung von Nieren und
- Biopsie oder Aspiration unter Ultraschallkontrolle
Darmkonvolut. Beim Vorliegen einer Hepatomegalie reichen dieLebergrenzen über den Rippenbogen hinaus, die Leberränder
sind abgerundet, der Magen, die Nieren und das Darmkonvolutsind nach kaudal abgedrängt. Des Weiteren können röntgenolo-
Die Leber hat ein homogenes, feines, regelmäßiges Echomuster,
gisch befundet werden: strahlendichte Cholelithen, kalzifizierte
etwas körniger als das Milzparenchym. Da die Echogenität ein
intrahepatische Läsionen oder fokale oder multifokale röntgen-
Qualitätsmerkmal von Geweben ist, sollte eine Beurteilung
dichte Veränderungen mit Verdacht auf Infektion, Abszess oder
immer im Vergleich zu einem anderen parenchymatösen Organ
Cholezystitis. Obgleich die Leber das größte parenchymatöse
(Milz oder Niere) erfolgen: Das Leberparenchym ist im Vergleich
Organ im Bauchraum ist, beschreiben Übersichtsaufnahmen
zur Nierenrinde eher hyper- bis isoechogen (echoreicher bis hin
lediglich die Größe des Organs und geben keinen Hinweis auf
zur gleichen Echogenität), im Vergleich zur Milz hypoechogen
pathologische Veränderungen. Kontrastuntersuchungen Porto-
(= echoärmer). Die Leberränder sind glatt und scharf konturiert
graphie) sind angezeigt, wenn man den Verdacht auf einen por-
(durch Fettansammlung im Lig. falciforme wird die Darstellung
der Leberränder oftmals erschwert). Die intrahepatischen Ge-
fäße erscheinen als anechoische, tubuläre Strukturen: Die
Die Ultrasonographie ist heute eines der besten bildgebenden
Portalgefäße haben eine echoreiche „Gefäßwand“ während die
Verfahren in der Veterinärmedizin. Anders als das Röntgen dient
Lebervenen keine deutliche „Wand“ aufweisen und in Richtung
sie dazu, Gewebeveränderungen zu beschreiben (solitär oder
Vena cava caudalis an Durchmesser zunehmen. Letztere kann
multiple; fokal oder diffuse Veränderungen).
bis zum Durchtritt durch das Diaphragma verfolgt werden und
Die sonographische Untersuchung der Leber erlaubt eine
sollte bei Leberuntersuchungen regelmäßig mit untersucht wer-
schnelle, nicht invasive und relativ billige Untersuchung der
den. Die Leberarterien und intrahepatischen Gallengänge sind
Leberarchitektur. Leberparenchym, Lebergefäße, Gallenblase
physiologischerweise nicht identifizierbar. Die Gallenblase liegt
und Gallengangssystem können systematisch auf Veränderun-
rechts der Medianen, hat eine dünne, reflexarme Wand und
gen untersucht werden. Durch die Technik werden nicht nur die
einen anechoischen Inhalt. Ihre Größe ist variabel.
Konturen dieser Strukturen, sondern auch lokale oder diffusestrukturelle Veränderungen des Organs abgebildet. Ein erfahre-
ner Untersucher kann lokale Prozesse wie Tumoren, Abszesseoder Hyperplasien und auch Gallensteine, erweiterte Gallengän-
Pathologische Parenchymveränderungen können entweder fo-
ge und abnorme Gefäßstrukturen wie angeborene portosystemi-
kal (oder multifokal) oder diffus auftreten. Die fokalen (multifoka-
len) Parenchymveränderungen werden klassifiziert nach Größe,
Der limitierende Faktor in der Ultraschalldiagnostik der Leber
Form, Anzahl, relativer Echogenität und Textur (Tabelle 6).
bleibt jedoch die geringe Spezifität, was eine Biopsie meist un-vermeidlich macht. Es ist jedoch ratsam, vor einer perkutanen
Tabelle 6: fokale (multifokale) Parenchymveränderungen der
Leberbiopsie routinemäßig eine Ultraschalluntersuchung durch-
zuführen, da es auch möglich ist, lokale Strukturen direkt unter
sonographischer Kontrolle zu punktieren. Durch dieses Verfah-ren wird die diagnostische Genauigkeit von Leberbiopsien er-
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Eine endgültige Diagnose kann in der Regel nur mit einem
Diagnose zu stellen. Das zu späte Erkennen einer Hepatopathie,
Punktat oder einer Biopsie erreicht werden.
wie beispielsweise einer chronischen aktiven Hepatitis, kann diePrognose des Patienten wesentlich verschlechtern, da es zu
Diffuse Parenchymveränderungen können sonographisch oft
irreversiblen reparativen Vorgängen im Lebergewebe kommt.
nicht sicher erkannt werden. Hyperechogene diffuse Paren-
Da bei einer histologischen Leberbiopsie mit großlumigen
chymveränderungen sind am ehesten zu erwarten bei: chroni-
Punktionskanülen gearbeitet werden muss, ist das Kompli-
scher Hepatitis, Lipidose, Diabetes mellitus, Steroidhepatopa-
kationsrisiko größer. Mögliche Komplikationen sind Blutungen,
thien, Fibrose/Zirrhose oder Lymphosarkom (seltener). Beispiele
die aufgrund einer isolierten Gerinnungsfaktorreduktion oder
für hypoechogene diffuse Parenchymveränderungen: Leukämie,
komplexer Gerinnungsstörungen infolge einer schweren Leber-
Amyloidose, Hämangiosarkome, Lymphosarkome, chronische
funktionsstörung auftreten können. Andere Komplikationen sind
Stauungsleber sowie suppurative Hepatitis (eher selten). Auch
Rupturen von Magen, Gallenblase oder Gallengängen sowie
bei diffusen Lebererkrankungen bleibt eine Biopsie zur Diagnose-
Blutgefäßen. Insgesamt liegt das Risiko solcher Komplikationen
bei ausreichender Erfahrung aber unter 3%. Jedoch kann auch
Neben den Parenchymveränderungen können aber auch Gefäß-
bei geringer Erfahrung mit der Durchführung von Organbiopsien
veränderungen (portosystemischer Shunt, Kongestionen, Throm-
unter Berücksichtigung diverser Vorsichtsmaßnahmen das
ben) und pathologische Veränderungen der Gallenblase und/
Punktionsrisiko gering gehalten werden.
oder des Gallengangsystems (Gallenblasenwandverdickung
Das normale Leberzellbild (Färbung: Diff-Quick) enthält runde bis
oder -ödem, abnormer Gallenblaseninhalt, Obstruktion der Gal-
polygonale Hepatozyten mit deutlichen Zellgrenzen, leicht baso-
lenwege) mittels Ultraschall diagnostiziert werden.
philem Zytoplasma und einem, gelegentlich auch zwei Zellker-
nen. Das Chromatin ist zumeist granulär bis geringgradig ver-
Bei praktisch allen Erkrankungen der Leber und der Gallenwege
klumpt. Der Zellkern ist zentral lokalisiert und hat in der Regel
sind spezifische histologische Veränderungen zu beobachten.
einen anderthalbfachen Erythrozytendurchmesser. Die Kern-
Die Diagnose erfolgt normalerweise durch die zytologische
Plasma-Relation ist etwa 1:2,7 bis 1:3. Die Leberzellen enthalten
Untersuchung eines Feinnadelaspirates oder die histologische
ein bis zwei Nukleoli, die überwiegend schwach basophil und
Untersuchung einer Leberbiopsie (Stanzbiopsie), wobei eine
rundlich sind. Gelegentlich werden intranukleäre kristalloide
konkrete Diagnose oftmals nur mittels einer histologischen
Strukturen beobachtet. Neben Hepatozyten können in geringer
Untersuchung („golden standard“) gestellt werden kann. Ziel
Anzahl Gallengangsepithelien vorkommen. Diese liegen in der
dieser Untersuchungen ist vor allem die Zuordnung einer Erkran-
Regel als Klumpen von Zellen mit teilweise schwer sichtbarem
kung zur Leber und eventuell die Erkennung einer eher cholesta-
Zytoplasma vor. Darüber hinaus sind in jedem Leberpräparat
tischen oder hepatozellulären Manifestation. Da sich die thera-
auch Entzündungszellen in geringer Anzahl enthalten (Neutro-
peutischen Optionen bei den verschiedenen Lebererkrankungen
phile, Lymphozyten, Mastzellen und in sehr geringer Anzahl
wesentlich unterscheiden, ist es wichtig, schnell eine konkrete
Fibrozyten, Kupffersche Makrophagen oder Plasmazellen).
Medikamente, die bei der Therapie von Lebererkrankungen bei Hunden und Katzen häufig eingesetzt werden
Routinemäßig verwendete Antibiotika sind:
Eine prophylaktische Antibiotikabehandlung ist nicht erforder-lich, jedoch sollten bei Anzeichen einer Entzündung (z.B. Fieber,
stabkernige Leukozytose (Kernlinksverschiebung)) Blutproben
für aerobe und anaerobe Bakterienkulturen genommen werden,
10 mg/kg 2 x tgl. p.os, sc. (Hund, Katze)
bevor mit einer empirischen Breitband-Therapie begonnen wird.
20 mg/kg 2 x tgl. p.os, sc. (Hund: Cholangiohepatitis)
Antibiotika finden Verwendung bei suppurativer Hepatitis, Chol-
angiohepatitis und Hepatoenzephalopathie sowie als Schutz vorSeptikämien. Dabei richtet sich die Wahl des Antibiotikums im
Allgemeinen nach den intestinalen Bakterien.
Nicht verwendet werden sollten: Chloramphenicol, Tetracycline, Lincomycin, Erythromycin, Sulfonamide
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bakterizide, amöbizide, trichomonadizide und zytotoxische
sowie immunosuppressive Aktivität; antioxidative Wirkung
(cave: tgl. Gabe erfordert Dosisreduktion um 50%)
hohe Konzentrationen finden sich wieder in Galle, Knochen,Pleura und Peritonealflüssigkeit, Cerebrospinalflüssigkeit und
gastrointestinale Symptome (Durchfall, Erbrechen),Hautveränderungen, Hepatotoxitzität (selten),
Dosierung (empirisch; entliehen aus der Humanmedizin):
Knochenmarkssuppression (Leukopenie, Thrombozytopenie),
Methotrexat (Antimetabolit, hemmt Dihydrofolat-Reduktase)führt zu einem Absinken der intrazellulären
Anorexie (metallischer Geschmack), dosisabhängig neurologi-sche Symptome (Ataxie, Anfälle, Desorientierung, Vestibular-
syndrom; vergeht 1 Woche nach Absetzen), gastrointestinale
3 x tgl. 0,13 mg (alle 8 h) alle 7-10 Tage (nicht täglich)
Symptome (Nausea, Vomitus, Durchfall).
Nebenwirkungen: gastrointestinale Symptome (Nausea,
Durchfall, Erbrechen, Ulzera), Knochenmarkssuppression
Sie sind die Arzneimittel der Wahl (Prednisolon) v.a. bei chro-
(Leukopenie, Thrombozytopenie), Hepatotoxizität,
nisch aktiver Hepatitis (nicht-septischer, nicht-suppurativer
Hautveränderungen (Alopezie, Depigmentation)
Entzündung), Cholangiohepatitis und immunmediierten Hepato-pathien: Reduktion der entzündlichen Komponente und Verrin-
gerung der Hepatozytendestruktion bei chronisch aktiver He-
Colchicin ist ein Alkaloid der Herbstzeitlosen (Colchicum autum-
patitis und immunmediierten Hepatopathien.
nale). Es wurde früher (und wird bei Unverträglichkeit vonAlternativen auch heute noch) in der Humanmedizin zur Be-
handlung von Gicht eingesetzt. In der Hepatologie findet es Ver-
1,0 mg/kg KGW 2 x tgl. über 2-4 Wochen dann Dosis alle 2-6
wendung bei der Behandlung von hepatischer Fibrosierung
infolge von Entzündungen und Nekrosen (abnorme Kollagen-ablagerungen in der Leber ohne Verlust der normalen Architek-
tur). Colchizin (sog. Mitose-Hemmer) hemmt die Kollagensynthe-
ca. 0,2-0,4 mg/kg KGW (evtl. alternierende Tage)
se und fördert den Kollagenabbau (antifibrotische Therapie).
Glukokortikoide werden in der Regel mit anderen Immun-
suppressiva (siehe dort) kombiniert; dadurch kann die Dosis
der Glukokortikoide reduziert werden, bevor Nebenwirkungen
(glukokortikoid-induzierte, vakuoläre Hepatopathie: AP- und γ-GT-Aktivitäten steigen an) auftreten können.
hämorrhagische Gastroenteritis, Knochenmarkssuppression,
Nierenschädigung, periphere Neuropathien
(Azathioprin, Methotrexat):Azathioprin (Thiopurin-Derivat, Antimetabolit) wird in derRegel bei immunmediierten Hepatopathien sowie bei chro-nisch aktiver Hepatitis - oft in Kombination mit Prednisolon -angewendet. Die Anwendung erfolgt auch in Fällen, wo dieApplikation von Prednisolon oder anderen Glukokortikoidenvom Patienten nicht gut toleriert wird oder die Krankheit nichtkontrolliert werden kann. Bei gleichzeitiger Gabe vonPrednisolon kann die Dosierung von Prednisolon halbiert wer-den, ohne dass es zu einem Wirkungsverlust kommt.
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Penicillamin ist ein Abbauprodukt des Penicillins. Es wirkt immu-nosuppressiv und immunomodulatorisch, es hemmt die fibrillä-
ren Kollagenablagerungen und stimuliert die Kollagenaseakti-
wird im Allgemeinen gut vertragen; keine bekannten
vität (antifibrotische Wirkung). Daneben bindet es Kupfer im Blut
Merke: wird bei herkömmlichen Tests mit gemessen !!
10-15 mg/kg KGW 2 x tgl. p.os (nüchtern)
Bei SAM handelt es sich um ein antioxidatives und anti-inflam-matorisches Nahrungsergänzungsmittel; daneben wird ihm
auch eine zytoprotektive und analgetische Wirkung nachgesagt.
Anorexie, Nausea, Vomitus (mit etwas Futter eingeben:
SAM ist essentieller Bestandteil bei verschiedenen biochemi-
schen Reaktionen (Intermediärstoffwechsel): Precursor für
Transmethylierung (Methylgruppendonator), Transsulfuration
wirksamer als D-Penicillamin (kaum Nebenwirkungen)
(Precursor für schwefelhaltige Verbindungen) und Aminopropy-lation (Quelle für Polyamine). Somit stellt SAM die Hepatozyten-
funktion durch Stimulation der zellulären Reparationsvorgänge,
verminderte Radikalbildung und -anhäufung sowie Toxinneutra-lisation und -elimination wieder her. Bei schweren Lebererkran-
kungen ist der Gehalt an SAM signifikant erniedrigt.
Lactulose ist ein Disaccharid (Galactose und Fructose), das im
Dünndarm weder verdaut, noch absorbiert wird; im Kolon erfolgt
20 mg/kg KGW p.os (nüchtern verabreichen)
eine Hydrolysierung durch die dortigen Bakterien. Als Folge
kommt es zu einer Ansäurerung des Kolon-Inhaltes. Daneben
besitzt Lactulose eine laxierende Wirkung (Reduktion der Bakte-rienzahl im Kolon)
Natürliche Flavinoide aus der Mariendistel (Silymarin, hauptsäch-
0,5-1,0 ml/kg KGW p.os (abhängig von der Kotkonsistenz)
lich aber Silibinin). Beide besitzen antioxidative Eigenschaften(Studie: protektive Wirkung nach Pilzgenuss bei Hunden). In der
bei Hepatoenzephalopathie: 20-60 ml alle 4-6 h per NSS
Tiermedizin erfolgt die Verwendung bei chronischen Lebererkran-
oder als Klysma: gelöst in Wasser (Gesamtmenge: 200-300 ml)
kungen und bei Gabe von Antikonvulsiva.
Flatulenz, Durchfall, Bauchkrämpfe, Dehydratation
Ursodeoxycholsäure:In vielen humanmedizinischen Studien konnte gezeigt werden,dass Gallensäuren (biologische Detergentien, hydrophob) zyto-toxisch auf Hepatozyten wirken. Bei Ursodeoxycholsäure han-delt es sich um eine relativ hydrophile Gallensäure, die mittler-weile in der Humanmedizin bei chronisch aktiver Hepatitis, pri-märer biliärer Zirrhose sowie sklerotisierender Cholangitis ein-gesetzt wird. Der genaue Wirkmechanismus ist bislang unbe-kannt: vermutlich führt es zu einer Veränderung im Gallensäu-ren-Pool, wodurch zurückgehaltene endogene Gallensäurenweniger toxisch wirken. Der Nutzen soll dreifach sein: (1) Ersatzder hydrophoben, hepatotoxischen Gallensäuren, (2) Choleresisund (3) Immunmodulation.
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Langfristige Nachkontrolle bei Hunden oder Katzen mit chronischen
Die bei Tieren mit Lebererkrankungen erforderliche diätetische
Unterstützung orientiert sich an Veränderungen im Protein-,Kohlenhydrat-, Lipid-, Vitamin- und Mineralstoffwechsel sowiean den Beeinträchtigungen der Ausscheidungs- und Ver-
Nach Beginn der Behandlung sind regelmäßige Nachuntersu-
dauungsfunktionen der Leber. Eine diätetische Behandlung von
chungen erforderlich. Diese können je nach Schwere der klini-
Lebererkrankungen erfordert eine sorgfältige Abstimmung zwi-
schen Symptome alle 2-4 Wochen erfolgen. Nachuntersuchun-
schen der Zufuhr von ausreichenden Mengen an Nährstoffen
gen sollten bei allen Hunden und Katzen mit chronischen
zur Erhaltung der Homöostase und Förderung der Regeneration
Lebererkrankungen aus einer vollständigen Anamnese, einer kli-
der Leberzellen einerseits und einer Vermeidung der Überla-
nischen Untersuchung und eines biochemischen Serumprofils
stung der Stoffwechselkapazität des Organs sowie der
(„Leberprofils“) bestehen. Sobald eine Besserung eintritt, kön-
Akkumulation von toxischen Metaboliten anderseits.
nen die Nachuntersuchungen seltener erfolgen (alle 4-6 Mona-te). Eine Besserung der abnormen Leberenzymaktivitäten istinnerhalb von 1-2 Wochen zu erwarten, wobei die AP-Aktivität
Zentrale Bestandteile der diätetischen Behandlung sind:
im Serum von Hunden, die mit Prednisolon behandelt werden,weiter ansteigen kann. Die Dosierung sämtlicher vorgenannter
- Erhaltung der metabolischen Homöostase
Arzneimittel bleibt unverändert, mit Ausnahme von Prednisolon
- Korrektur von Störungen des Elektrolythaushaltes
und Azathioprin, bei denen die Verabreichung idealerweise nurnoch alle zwei Tage erfolgen sollte, um die mit einer langfristigen
- Vermeidung der Akkumulation toxischer Nebenprodukte
täglichen Verabreichung verbundenen schweren Nebenwirkun-
- Unterstützung der Reparation und Regeneration
gen zu vermeiden. Durch Messung von Gallensäuren im nüch-
ternen Zustand sowie postprandial lässt sich die Besserung derLäsionen ebenfalls abschätzen. Die optimale Beurteilung der
- Unterstützung der Speicherfunktion der Leber
Wirksamkeit einer Behandlung erfolgt durch eine regelmäßigwiederholte Leberbiopsie.
- Verhinderung/Reduktion der hepatischen
- Verbesserung des gesamten Ernährungsstatus des
Patienten mit chronischer Lebererkrankung sind in der Regel„schlecht genährt“. Ursachen hierfür sind: veränderteFutteraufnahme (Anorexie, Nausea), ungeeignete Futterzusam-mensetzung (proteinarm), Maldigestion, Malassimilation(Zirrhose, portale Hypertonie) und erhöhter Energiebedarf. DerProteinbedarf (Erhaltung, Zellreparation, Regeneration) istabhängig vom Typ und vom Grad der Lebererkrankung.
Reduktionsdiäten wie proteinarme oder kupferarme Diäten sindnur bei Vorliegen einer Hepatoenzephalopathie bzw. einerKupferspeicherkrankheit (Morbus Willson) angezeigt.
Fortbildungsreihe Kleintiere - Vet.Med.Labor 2005
Tierklinik Oberhaching . Am Rain 23 . D - 82041 Oberhaching
Referenzliste wird auf Anfrage zugesandt: info@tierklinik-oberhaching.de
La Busana (right side): David Uriel Hasson & Rivca Galante Alberto & Jaco Levy family Cohen family Menashe family (Grandmother of Fortune Soriano) Chilibee Turiel (daughter: Lea—Brussels--grandfather of Fortune & Bella Soriano) Dr. Mercado Hasson (lived upstairs & had medical clinic downstairs) Allegra Alhadeff (upstairs) (teacher of embroidery & French) Moshe Alhadeff childr
April 2013 About this e-bulletin Welcome to the 25th edition of the Food Futures e-bulletin - a regular update featuring brief articles on local and national news, events, funding opportunities and developments that relate to food. We hope you find it informative and useful and would welcome any comments or suggestions you may have for the next edition. Please send all copy to Ch