Erläuterungen zur Applikation von SANDOZ-Präparaten über Ernährungssonden (Suspendierbarkeit, Sondengängigkeit)
Wir möchten Ihnen als behandelndem Arzt oder beratendem Apotheker mit diesen Angaben zur Suspendierbarkeit und Sondengängigkeit eine Unterstützung bei der patientenindividuellen Therapie bieten. Die Daten sind mit größter Sorgfalt recherchiert, aber alle Faktoren, die die individuelle Medikamenteneinnahme beeinflussen, können im Labor nicht nachgestellt werden. Bitte beachten Sie dennoch, dass die Verantwortung für die Verordnung und die Applikation bei dem behandelnden Arzt liegt und verbleibt. Haftungsausschlussklausel für die Angaben zur Sondengängigkeit
Die Informationen zur Applikation von SANDOZ-Präparaten über Ernährungssonden basieren auf In-vitro-Prüfungen, die beispielhaft mit bestimmten Sonden durchgeführt wurden. Die vorliegenden Daten wurden mit der notwendigen Sorgfalt zusammengetragen und aufbereitet. Die Sandoz Pharmaceuticals GmbH übernimmt jedoch keine Gewähr für Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten. Alle Daten geben stets den Stand zu dem in der Information genannten Zeitpunkt wieder. Die Sandoz Pharmaceuticals GmbH behält sich ferner das Recht vor, die Information und die in dieser Information beschriebenen Produkte jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern, zu korrigieren und/oder zu verbessern. Die Sandoz Pharmaceuticals GmbH übernimmt keine Haftung oder Verantwortung für Fehler oder Auslassungen im Inhalt der Information. Es wird ebenfalls keine Haftung in Bezug auf die Pharmakokinetik des betroffenen Arzneimittels bei Verabreichung über eine Sonde übernommen. Die gesamte Information wird so "wie sie da steht" gegeben, ohne jegliche ausdrückliche, konkludente oder stillschweigende Mängelhaftung. Dies schließt insbesondere die Gewährleistung einer handelsüblichen Qualität, die Eignung zu einem bestimmten Zweck oder eine Nichtbeeinträchtigung ein, soweit jeweils gesetzlich zulässig. Der Nutzer dieser Information erklärt sich mit dieser Haftungsausschlussklausel einverstanden. Allgemeine Hinweise - Generell gilt, dass sämtliche Arzneiformen, deren ursprüngliche Darreichungsformen durch Zerkleinerung u.a.
verändert wurden, zur unmittelbaren Einnahme bestimmt sind.
- Die Stabilität und die Bioverfügbarkeit der Substanzen können durch Zerkleinerung und
Suspendierung/Aufschlämmung der Arzneiformen unter Umständen deutlich verändert sein.
Die Kennzeichnung „SnapTab“ bedeutet, dass es sich um teilungsoptimierte (Film-) Tabletten handelt, deren Teilung durch leichten Daumen-/Fingerdruck möglich ist.
Suspendierbarkeit -
Unter „suspendierbar“ wird hier verstanden, dass die ganze Arzneiform in ca. 150 ml kaltem Leitungswasser innerhalb einer Toleranzzeit von ca. 10 min zerfällt. Längere Zerfallszeiten werden gesondert angegeben. Die Darreichungsform Kapsel wird generell als nicht suspendierbar eingestuft, jedoch kann der Kapselinhalt zur leichteren Einnahme mit Wasser aufgeschlämmt werden (siehe unten).
Sondengängigkeit - „Sondengängig“ bedeutet hier, dass die zerkleinerte und suspendierte bzw. aufgeschlämmte Arzneiform über eine
Sonde verabreicht werden kann (bzw. bei Kapseln der suspendierte Kapselinhalt). Die Hinweise zur CH-Größe sind in den Einzelfällen zu beachten.
Generell sollen Sonden nach der Medikamentenapplikation mit mind. 30 ml Wasser nachgespült werden.
- Filmtabletten und Dragees können je nach Funktion des Überzugs nach entsprechender Bearbeitung über eine
Sonde verabreicht werden (dient der Überzug der pH-abhängigen Freisetzung oder Retardierung können die überzogenen Tabletten prinzipiell nicht über eine Sonde verabreicht werden). Bei der Verabreichung über eine Sonde ist darauf zu achten, dass viele Filmbildner quellen und somit die Sonde verstopfen können.
- Retardtabletten können prinzipiell nicht über eine Sonde verabreicht werden, da das Retardierungsprinzip in der
Regel durch die Zerkleinerung zerstört wird. Ausnahmen sind bei den entsprechenden Präparaten gesondert beschrieben.
- Magensaftresistente Tabletten können prinzipiell nicht über eine Magensonde verabreicht werden, da der
magensaftresistente Überzug durch die Zerkleinerung zerstört wird. Die Verabreichung über eine Darmsonde ist unter Umständen jedoch möglich.
- Steckkapseln können prinzipiell auseinander gezogen und ihr Inhalt suspendiert werden. Liegt der Kapselinhalt als
Pellets vor, so muss jedoch von einer weiteren Zerkleinerung abgesehen werden, da es sich hierbei in der Regel um Retardpellets oder magensaftresistent überzogene Pellets handelt. Magensaftresistent überzogene Pellets sollen bei Verabreichung über eine Magensonde mit einer leicht sauren Flüssigkeit (z.B. Apfelsaft) gegeben werden, damit der Überzug nicht vorzeitig gelöst wird. Grundsätzlich muss beim Einleiten von Pellets in Sonden darauf geachtet werden, dass ausreichend gespült wird, um die Gefahr des Verstopfens der Sonde zu minimieren.
- Weichkapseln werden entweder in warmen Wasser aufgelöst (zeitaufwendig) oder angestochen oder aufgeschlitzt
und der Kapselinhalt herausgedrückt oder -gekratzt und in Wasser suspendiert.
wird generell als sondengängig eingestuft. Jedoch sollte vor der Applikation
abgewartet werden, bis das bei der Auflösung entstandene CO2 vollständig entwichen ist.
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Captopril HCT Sandoz® 25/12,5 mg Tabletten Captopril HCT Sandoz® 25/25 mg Tabletten Captopril HCT Sandoz® 50/25 mg Tabletten
Wirkstoff: Captopril/Hydrochlorothiazid
Allgemeine Informationen
(ggf. nach Zerkleinerung der Tablette oder Öffnen der Kapsel)
ANGABEN ZUR SONDENGÄNGIGKEIT Gabe über Sonde möglich: Informationen zur Sonde
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Inkompatibilitäten mit Sondenmaterialien:
Applikationshinweise Kommentar
Die Tablette zuerst mörsern und dann mit 10 ml Wasser zur Suspension vermengen. Diese in eine Spritze aufziehen und über die Sonde verabreichen. Anschließend Reibschale und Spritze mit Wasser nachspülen und ebenfalls über die Sonde verabreichen. Man kann die Tablette auch ohne Mörsern nur in Wasser zerfallen lassen. Das Zerfallenlassen der ungemörserten Tablette hat jedoch größere Partikel in der Suspension zur Folge, die bei Applikation über Sonde stören können und durch Sedimentation vor allem bei kleineren Sondendurchmessern zum Verstopfen der Sonde führen können. Es ist deshalb bei dieser Vorgehensweise darauf zu achten, dass die Suspension genügend verdünnt ist und die Suspension in der Spritze während einer langsamen Applikation zwischendurch aufgeschüttelt wird. Ob der Arzneistoff bei einer sehr tief liegenden Jejunalsonde noch vollständig resorbiert wird, ist nicht bekannt (8).
Kommentar
pH-Wert der Suspension: ca. 3. In wässriger Lösung findet Oxidation zu Captoprildisulfid statt (Stabilitätsoptimum: pH 3,5, bei pH>4 steigt die Reaktionsgeschwindigkeit (1)). Hydrochlorothiazid wird in wässriger Lösung hydrolysiert (Stabilitätsoptimum: bei pH=7,2; bei pH<2 und pH>12 erfolgt rasche Zersetzung) (3).
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Gastrointestinale Verträglichkeit
Optimaler pH-Wert für die Resorption: Nicht bekannt 7 Beeinträchtigung der Wirkstoffresorption durch Magensaft:
Sind bislang lokale Reizungen beobachtet worden? Ja 7 (GI-Trakt) Nein Bekannte Resorptionsbeeinträchtigung durch Lebensmittel:
Kommentar
Es können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen auftreten (z.T. durch direkte Reizung im Magen-Darm-Trakt, oft aber als indirekte Folge der Wirkung auf den Blutdruck (2)). Bei Captopril sinkt im Ileum das Ausmaß der Resorption etwa auf die Hälfte. Hydrochlorothiazid (HCT) wird größtenteils im Duodenum und oberen Jejunum resorbiert (5, 12). Die Resorption von Captopril wird geringfügig durch Nahrung beeinträchtigt (4). Daher kann die Einnahme von Captopril HCT Sandoz unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Die Aussagen über die Resorptionsbeeinträchtigung von HCT durch Nahrung sind widersprüchlich (6,9,10). Da der pH-Wert der Suspension im Sauren liegt (pH-Wert ca. 3), kann es beim Mischen mit Sondennahrung zur Ausfällung von Proteinen und damit zum Verstopfen der Sonde kommen.
Quellenangaben
1. Beck Th et al. Arzneistoff-Profile: Basisinformation über arzneiliche Wirkstoffe. 2. Erg.-Lieferung November 1983 2. Ammon HPT. Arzneimittelneben- und Wechselwirkungen. 3. Aufl. 1991; S. 661 3. Kommentar zur PH EUR. Monographie Hydrochlorothiazid. NT 1998; 11. Lfg. 1999 4. Adams D. Administration of drugs through a jejunostomy tube. British Journal of Int Care 1994; 4:
5. Backmann L et al. Malabsorption of hydrochlorothiazide following intestinal shunt surgery. Clin Pharmacokinet 1979; 4: 63-68 6. Barbhaiya RH et al. Pharmacokinetics of hydrochlorothiazide in fasted and nonfasted subjects: A comparison of plasma level and urinary excretion methods. J Pharm Sci 1982; 71: 245-248 7. Beck Th et al. Arzneistoff-Profile: Basisinformation über arzneiliche Wirkstoffe, Wirkstoff Hydrochlorothiazid. 1. Erg.-Lieferung November 1982 8. Interne Studien. Final report: Captopril- Intestinale Resorption, PAZ 3013/KLIFO 294 (1995) 9. Beermann, Groschinsky-Grind M. Eur J Clin Pharmacol 1978; 13: 125 10. Williams RL et al. Effects of formulation and food on the absorption of hydrochlorothiazide and triamterene or amilorid from combination diuretic products. Pharm Res 1978; 4: 348-52 11. Fachinformationen Captopril HCT Sandoz® 25/12,5 mg / 25/25 mg / 50/25 mg Tabletten 12. S. A. Riley, M. Kim, F. Sutcliffe, M. Rowland & L. A. Turnberg Absorption of polar drugs following
caecul instillation in healthy volunteers Aliment. Pharmacol Tker. (1992) 6, 701-706.
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