ESMO: Chronic Disease AllianceVorzeitiger Morbidität durch chronische Krankheiten den Kampf ansagen
Gemeinsam mit neun weiteren medizinischen Fachgesellschaften aus ganz Europa hat sich die European
Society for Medical Oncology Anfang 2010 zu einer interdisziplinären Allianz mit über 100.000 Fachärzten
zusammengeschlossen. Damit soll aufmerksam gemacht werden auf das Problem der schleichend anwach-
senden Morbidität und der ansteigenden vorzeitigen Mortalität durch nicht übertragbare chronische Krank-
heiten. Im Rahmen des ESMO-Kongresses war diesem Thema eine Session mit hervorragenden Vorträgen
Welchen Stellenwert hatte das The-
tigt. Es sterben aber heute über 85% der 2010 im Rahmen der eingangs er-
ma „Chronic Disease Alliance“ (CDA) am diesjährigen ESMO-Kongress
steckenden, sondern an chronischen, ben wir rasch bemerkt, dass zwischen
2010 in Mailand? H.-J. Senn: Zusammen mit neun ande-
renleiden – und dies mit steigender Ten-
sellschaften (Kardiologie, Diabetologie, denz, was enorme Mittel an Gesundheits- präventiv, erhebliche Überlappungen
Nieren-, Leber- und Lungenkrankheiten und Betreuungskosten sowie Soziallasten bestehen, sodass sich fast zwangsläufig
H.-J. Senn, St. Gallen: „Eine detaillierte Stellung- nahme der zehn europäischen Fachgesellschaften enthält einen klaren gesundheitspolitischen Akti- onsplan für die EU und die Länder Europas, wie der bisher ungebremste Anstieg der Morbidität und Mortalität an chronischen, nicht übertrag- baren Krankheiten gebremst werden könnte.“
hörden Europas, sowohl der EU wie verschlingt, da viele dieser Kranken wohl brauch, Fehlernährung und Übergewicht
auch der einzelnen Länder und des längerfristig mehr oder minder erfolg-
reich behandelt, aber letztlich nicht ge-
chen auf das Problem der schleichend heilt werden können.
heiten verursachen, deren Fachrichtungen
steigenden vorzeitigen Mortalität durch Was hat denn am ESMO-Kongress im Rahmen der CDA vertreten sind. Ein 2010 die Diabetologen und die Kar-
fächerübergreifendes, koordiniertes Vor-
diologen thematisch mit den Onko-
gehen war daher fast vorprogrammiert.
Jahrelang haben sich die WHO und viele logen zusammengebracht?
tetes Positionspapier wurde im Juni 2010
H.-J. Senn: In diversen gemeinsamen durch bevollmächtigte Vertreter dieser
tragbaren Infektionskrankheiten beschäf-
Sitzungen in Brüssel im Laufe des Jahres zehn Fachgesellschaften dem EU-Com-
Etwas Ähnliches gilt ja auch für die Di-
Dalli, übergeben. Diese detaillierte Stel-
sundheitspolitischen Aktionsplan für die
den. So stellte man im Laufe der letzten
Jahre fest, dass mittels oraler Antidiabe-
sease Alliance erhielt für dieses multidis-
ziplinäre CDA-Positionspapier anlässlich
len Ebenen den klinischen Studienbetrieb
für die tertiäre Prävention (adjuvante Re-
Es liegt jetzt an der „hohen Politik“, hier
entsteht also nolens volens auch eine Art
von interdisziplinärer „Onko-Diabetolo-
Schritte, wie z.B. flächendeckende wirk-
gie“, um diesen nomenklatorischen Wild-
dies wohl freuen, falls sich mit billigen,
betika – wie auch mit Aspirin – wirk-
same primäre und/oder tertiäre Krebspro-
Was hatten die Themen „Kardio-On- kologie“ sowie „Diabetes und Krebs“ in dieser speziellen CDA-Session an
sierte Ärzteschaft, welche gerade erst im
der letzten Jahresversammlung der
Zeitalter der sehr kostspieligen „targeted
ESMO in Milano zu suchen?
agents“ angelangt sind, wohl weniger. H.-J. Senn: Der neue Begiff „Kardio- Vielen Dank für das Gespräch!
gen Erfahrung mit „klassischen“ Zyto-
statika und deren Toxizitätsprofil stan-
teln plötzlich nicht mehr die Blutbildung
im Knochenmark, die Schleimhäute, das logie und Kardiologie gegeben, und diese
Brechzentrum und der Verdauungstrakt Zusammenarbeit hat sich im Laufe der
im Visier, sondern die myokardialen letzten Zeit jetzt auch auf die epidemio-
Strukturen und deren Funktion. Dies logisch-präventive Ebene ausgeweitet,
galt ja auch für die Zytostatika aus den denn hier bestehen auch deutliche Über-
Reihen der Anthrazykline und Taxane, lappungen in der Pathophysiologie ge-
und insbesondere deren Kombination wisser Tumor- sowie der Herz-Kreislauf-
vanten Therapie des Mammakarzinoms. „gemeinsame Feinde“: Rauchen, Alko-
nische „Brückenschlag“ zwischen Onko-
Prof. Dr. med. Maximilian Spraul Chefarzt der Medizinischen Klinik III Interdisziplinäres Diabetes-Fuß-Zentrum, Mathias-Spital und Jakobi-Krankenhaus, Rheine Mathias Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine m.spraul@mathias-spital.de Tel.: +49 (59 71) 46411 Fax: +49 (59 71) 4 23 16 95 Beruflicher Werdegang 1977 - Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannhei
Médicaments hypoglycémiants (en dehors de la grossesse, allaitement et de l’enfant) Mise à jour le 23 octobre 2009 REVESDIAB Principaux effets Effet sur la Contre-indication ou Commentaire et commercial maximale/j prendre ? secondaires morbi-mortalité indications -1 à 2% HBA1c Diarrhée Clairance <40 ml/mn Action sur la GAJ Douleurs 1